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Die Lektorin
Herausgeber

Um eine Urtextausgabe erstellen zu können, die ihrem Namen gerecht wird, muss der Herausgeber zuerst alle verfälschenden Schichten abtragen, vergleichbar einem Restaurator, der ein im Laufe der Jahrhunderte entstelltes Gemälde wieder in seiner originalen Gestalt zum Vorschein bringen möchte. Dazu bedient sich der Herausgeber der Quellenkritik. Sie fragt danach, ob und inwieweit ein überliefertes Dokument (z. B. eine Musikhandschrift oder ein Druck) vom Komponisten autorisiert ist oder nicht. Oft genug fehlt die originale Handschrift des Komponisten, und selbst wenn sie verfügbar ist, muss geprüft werden, ob spätere Quellen (z.B. die Erstausgabe) nicht ebenfalls vom Komponisten autorisiert wurden. Sobald man sicher ist, die Spreu vom Weizen getrennt zu haben, beginnt der zweite, nicht minder mühsame Teil der Arbeit: die Textkritik. Denn jetzt, da man zum "Ursprung" der Überlieferung vorgedrungen ist, müssen die Quellen (die Textzeugen) sorgfältig befragt werden - Note für Note, Zeichen für Zeichen. Schon allein wegen der Komplexität der musikalischen Schrift überliefern die Quellen den Text erfahrungsgemäß nicht völlig widerspruchsfrei. Hier ist die Entscheidung des textkritischen Herausgebers gefragt. Die wichtigsten Beobachtungen und Herausgeberentscheidungen müssen dabei in Form von Bemerkungen im Vorwort, im beigefügten Kritischen Bericht oder in Fußnoten erläutert oder durch Kennzeichnung innerhalb des Notentextes offen gelegt werden. So ist es kein Wunder, dass ein Herausgeber viel Geduld, Wissen und Zeit investieren muss, bis er den gültigen Urtext erarbeitet hat. Thomas Hauber, ein ausgewiesener Spezialist mit großer Erfahrung, ediert im engen Zusammenspiel mit dem Lektorat unsere Urtextausgaben.